Stoma-Fachkongress 2014 in Dresden
Was kann die moderne Stomaversorgung schon heute leisten und welche Entwicklungen und Produkte bestimmen die künftige Entwicklung im Pflegealltag? Dies war die zentrale Fragestellung, die Coloplast auf dem Stoma-Fachkongress am 28. und 29. März 2014 in Dresden mit rund 350 Entwicklern, Ärzten, Therapeuten und weiteren Stoma-Experten diskutierte.
Den Auftakt des Vortragsprogramms machte Roland Bell, DAK, Leiter des Vertragsgebiets Sachsen. Er stellte klar, dass die aktuellen und künftigen Anforderungen von Patienten und Kunden an ihre Krankenkasse vor allem in der Erreichbarkeit, Verständlichkeit und der aktiven Beratung liegen. „Um hier auch in Zukunft kompetent und leistungsstark versorgen zu können, hat sich das Gesundheitssystem weiterzuentwickeln. Politik und Kasse müssen auf den demografischen Wandel reagieren und ihr Management durch Beitragsautonomie und Kostenfixierung entsprechend anpassen.“
- Nina Götz, Senior Market Manager
Stomaversorgung bei Coloplast,
stellte das SenSura® Mio-Produktsortiment vor.
Härtetests in der Praxis
Doch wie gut ein Produkt wirklich ist, zeigt sich erst im Praxisalltag, konstatierte Marina Kerkmann, Stationsleitung am Klinikum der Universität München. „Intensive Praxistests haben gezeigt, dass SenSura Mio die Bewährungsprobe im Klinikalltag hervorragend bestanden hat“, so ihr Fazit. „Besonders positiv sind der flexible Hautschutz, der sich auch bei irritierter, feuchter Haut gut um das Stoma anlegt, sowie die aufgrund des Vorfilters erhöhte Filterkapazität. Gleichzeitig waren unsere Patienten auch mit dem knisterfreien, wasserabweisenden und unauffälligen Textilstoff sehr zufrieden. Und schließlich ist der SenSura Mio auch sehr gut mit anderen Stoma- und Wundversorgungsprodukten kombinierbar.“
In der Coloplast Experience Area konnten sich alle Kongressteilnehmer selbst hautnah vom neuen SenSura Mio überzeugen. Lebensgroße Patienten-Dummies, Materialproben und praktische Belastungstests machten das neue SenSura Mio-Gefühl zum interaktiven Erfahrungsevent.
Natürlich kamen auch Stomaträger selbst zu Wort, wie etwa Carsten G., Dörte B., Werner R. und Nicole E. Ihr übereinstimmendes Fazit: „Der neue SenSura Mio gibt uns die Sicherheit und Diskretion, mit der wir wirklich selbstbestimmt und aktiv leben können!“
Der lange Weg von der Idee zum Produkt
- In der Coloplast Experience Area konnten sich alle Kongressteilnehmer
selbst hautnah vom neuen SenSura Mio überzeugen.
Damit steigt auch das psychische Wohlbefinden der Patienten, die durch Krankheit in ihrer vertrauten Ordnung erschüttert werden, bekräftigte Dipl.-Psychologe Thomas Röthemeier. „Um das seelische Gleichgewicht wiederzuerlangen, sind funktionierende äußere, technisch-medizinische Hilfen ebenso wichtig wie die körpereigenen, sich selbst organisierenden Kräfte der Seele.“
Dass auch nach einer erfolgreichen Stomarückverlegung bei vielen Patienten aufgrund der Grunderkrankungen Probleme mit der Stuhlkontinenz bestehen und die Lebensqualität deutlich senken, machte Dr. Roland Scherer, Chefarzt des Zentrums für Darm- und Beckenbodenchirurgie am Krankenhaus Waldfriede Berlin, deutlich. „Ein Stoma stößt bei Patienten oftmals zwar auf große Ablehnung, bietet aber eine viel bessere Lebensqualität als eine fortbestehende Inkontinenz über den natürlichen Darmausgang. Gerade die Patienten, die schon einmal ein Stoma hatten und dann nach Stomarückverlegung große Probleme mit der Inkontinenz haben, wünschen sich oft ein Stoma zurück.“
Stoma trifft Staatsanwalt
Welche Krankheits- und Behandlungsgeschichte auch immer vorliegt – die sorgfältige Pflegedokumentation ist ein Muss, auch wenn sie unerfreuliche Schreibtischarbeit bedeutet. „Nur die ordnungsgemäße Dokumentation bietet rechtliche Sicherheit, denn nur was dokumentiert ist, gilt als gemacht“, erklärte Dr. Maximilian Warntjen von den Dierks + Bohle Rechtsanwälten in Berlin. „Datenschutzrechtliche Einverständnisse sind immer dann einzuholen, wenn die Dokumentation über das übliche Maß hinausgeht. Die beste Prävention zusätzlich zur Dokumentation ist und bliebt jedoch das klärende Gespräch mit dem Patienten selbst.“
- Prof. Dr. Martin E. Kreis referierte über das
High-Output-Syndrom, das den übermäßigen Verlust
an flüssigem Stuhlgang über ein Stoma bezeichnet.
Eine andere Gefahr für das Urostoma sind bakterielle Infektionen, wie Sylwia Stypa, Stomatherapeutin am Prosper-Hospital Recklinghausen, und Dr. Horst Braunwarth, Medical Marketing Manager der Coloplast GmbH Hamburg, darstellten. Sie zeigten, dass in einem handelsüblichen harnableitenden System Testkeime wie E.-coli-Bakterien nach 72 Stunden eine Distanz von über 45 Zentimetern zurücklegen konnten. „Im Pflegealltag sind deshalb neben Mitarbeiterschulungen das antiseptische Anspülen der Splinte sowie die konsequente Handhygiene besonders wichtig.“
Zum Abschluss des Stoma-Kongresses redete Thilo Baum, Kommunikationswissenschaftler und Journalist, noch einmal „Klartext“ für medizinisches und pflegerisches Fachpersonal. Er zeigte anhand zahlreicher Praxisbeispiele, wie sich fachlich präzise Zusammenhänge für Patienten verständlich und trotzdem korrekt formulieren lassen. Seine wichtigste Regel: „Machen Sie klar, was die Dinge bedeuten!“
Fazit des Stoma-Fachkongresses 2014
Der Stomabereich bewegt sich und richtet seine Dynamik immer stärker auf die Verbesserung von Pflege und Versorgung der Stomapatienten. Innovationen wie der neue SenSura Mio setzen Maßstäbe für alle Betroffenen und ermöglichen mit optimalen Produkteigenschaften eine nachhaltige Steigerung der Lebensqualität.
Weitere Informationen zum SenSura® Mio-Sortiment für die Versorgung von Kolo-, Ileo- und Urostomien finden Sie unter www.sensuramio.coloplast.de [1].